
Verflixte 7 Jahre – »Welli« läuft …
Endet hier die gemeinsame Reise oder beginnt etwas Neues?
Gut. Am Anfang weiß man nie, worauf man sich einlässt. Könnte man sagen. Wird es gut gehen? Schief laufen? Ein Strohfeuer? Wahre Liebe. Oder ein ewiger Kampf. Wie gesagt, am Anfang weiß man es nie. Doch oft ist es ja so, dass gerade zu Beginn alles lichterloh brennt. Der Eifer groß ist. Man es besonders gut machen will. Und nach einiger Zeit dann doch die Ernüchterung um sich greift. Lustlosigkeit. Streit. Gegenwind.
In diesem konkreten Fall war es am Anfang vor allem Blauäugigkeit. Glauben, dass »schon alles gut gehen wird«. Es nicht so schlimm sein könne. Der Glaube versetzt ja oft Berge. Gibt Kraft und ist in Kombination mit einer großen Portion Unbekümmertheit gar keine so schlechte Mischung, um einmal tatkräftig loszulegen.
Noch allzu frisch ist die Erinnerung an einschneidende Momente. Die Abholung bei eisiger Kälte. Tiefverschneites Land, Betonung auf LAND. Eine Begegnung, getragen von Distanz und einer gewissen Überheblichkeit auf der anderen Seite. Dann die ersten Handgriffe. Der Augenblick, als ein Säckchen Geld zum Vorschein kam (… alte 10-Schilling-Münzen, kein Goldschatz). Dann, als der Motor zum ersten Mal lief. Grobe Eingriffe in die Technik. Falsche Entscheidungen auf dem Weg. Die Ernüchterung über den angegriffenen Zustand der Karosserie. Der Entschluss, es doch in größerem Umfang noch einmal »ordentlich« anzugehen. Die Teilesuche. Eine gebrochene Windschutzscheibe zwischendurch.
Knochenarbeit, Stunden über Stunden. Angetrieben letztlich nur von der Gewissheit, dass man nicht aufgibt mittendrin. Undenkbar, nein. Die Glücksmomente waren dünn gesät. Sehr, sehr dünn. Vor allem, weil die Fuhre nie ordentlich in Bewegung kam. Keiner der Mitstreiter … – nein, halt, das war nicht deren Aufgabe! Alle haben ihren Teil gemacht. Gut sogar. Letztlich muss der Kapitän den Kahn dirigieren. Wissen und sagen, wo es lang geht. Die Entscheidungen treffen, um den Zielhafen sicher zu erreichen. Deshalb hier und jetzt ein DANKE an alle, die mit am Werk waren.
Liebe? So etwas wie Liebe ist da nie entstanden. In diesen verlixten 7 Jahren. Was war es dann? Unklarheit, wo denn die Reise hingehen soll? Unzufriedenheit mit dem Unfertigen? Auch, aber da war vor allem der Drang, etwas Besonderes zu machen. Und dabei selbst keine ganz klare Vorstellung zu haben, wie das Ergebnis aussehen wird. Aussehen soll. Am Ende persönliches Neuland betreten, den Grat zwischen Herausforderung, Selbstüberschätzung und Zuversicht beschritten.
Warum so lange, mag man sich fragen – knapp 8 Jahre sind nicht eben ein Wimpernschlag. Weil der Antrieb zwischendurch oftmals fehlte. Die »Lust« auf dem Nullpunkt war. Der Gedanke an eine Sprengung näher lag als jener an eine erste Ausfahrt. Lange Schaffenspausen, in denen keiner – keiner! – mehr so recht an ein gutes Ende glaubte, wurden eingelegt. Selbstzweifel tauchten auf. Begleitet von den immer wiederkehrenden Fragen (von außen), ob man sich »nicht endlich trennen möge …«. Trennen könne. Was ja dann doch einer Kapitulation gleichgekommen wäre.
War es am Ende gar eine wirtschaftliche Entscheidung? Ein genaues Hinhören, sobald Offerte (für das unvollendete Werk) einlangten? Wäre das Annehmen eines halbwegs guten Angebots bereits mit »Aufgabe« gleichzusetzen? So kurz vor dem Schluss? Kämpfen fast bis zum Ende und wenige Meter vor der Ziellinie aufgeben? Nein. Auch weil man selber ernten muss. Nach so langer Zeit.
Die Wende zu einem guten Ende? Nicht durch Zufall. Aber doch wissend, dass endlich eine Entscheidung hermüsse. Glück? Mitnichten. Letztlich das getan, was bisher schon oft im Leben die beste Entscheidung war: die Zusammenarbeit mit den Besten suchen. So auch in diesem Fall. Gemeinsam mit einem »Begnadeten« die letzten Meter gemacht. Zügig, sodass nun mit Freude behauptet werden kann: Welli läuft und so wie es ist, kann man (mehr oder weniger) zufrieden sein mit dem Erreichten. Das Ergebnis kann man – wenn es denn irgendwann sein soll – mit ruhigem Gewissen weitergeben. An wen auch immer. Oder fährt man doch gemeinsam in die Zukunft? Wir werden sehen. Und lesen. Sobald es eine Entscheidung gibt …
Hallo mein Freund,
Ja, tatsächlich – eine lange Reise findet ihr vorläufiges Ende.
Bin mir nicht sicher, ob sonst jemand diese Reise so durchgezogen hätte.
Was bleibt noch zu tun? Die positiven Punkte hervorheben und aus dem Erlebten seine Lehren ziehen. Und dann wieder aufbrechen – zu einer anderen Reise.
Danke mein Freund für Deine Worte!
ich bin so froh, daß eine sprengung nicht statt fand. was auch immer die zukunft bringt, es ist schön, daß du ihn gerettet hast! meine hochachtung beim anblick aller bilder !
Danke Dir Jens für Deine Worte! Wie ich schon einmal sagte … bei Prossinger sind die Bilder gut. Die Texte vielleicht. Aber die Autos? 😉
Es gibt wie überall noch Luft nach oben …
Gruß in den Norden, Manfred