Prossinger Automobile: Fiat Panda 312

Fohnsdorf!

Das Steirische also. Wo beginnen? 

Wie so oft geht es früh los. Mit dem ersten Bus, zeitig am Morgen, halb 6. Mit dem Zug Richtung Graz, umsteigen in St. Michael, weiter nach Knittelfeld (ja, genau, da war doch was … aber das ist eine andere Geschichte), ein knapper Anschluss, den Bus Richtung Fohnsdorf genommen. Der Fahrer tiefenentspannt. Er dürfte die Luft einatmen, die hier in der Gegend nach »racing« schmeckt. Besonders an jenen Tagen jetzt, der Ruhe vor dem Sturm. Der Tross der Formel 1 ist im Anmarsch. Die zahlreichen Parkplätze rund um den Ring ausgeschildert. Permanent, das ganze Jahr. Hier ist Formel 1. Hier ist Red Bull Racing. Verstappen, Marko, der Geist des Gründers sowieso, Gott hab ihn seelig.
 
Die Obersteiermark also genau genommen. Nach gut 5 Stunden Reise (ohne Zwischenfälle) ist der Hauptplatz von Fohnsdorf erreicht. Es wartet ein Panda der aktuellen Serie (312), frontgetrieben und kaum Kilometer am Zähler. Rosso, einfach nur rosso. Nix corsa. Der Verkäufer klang am Telefon jung, reserviert. Schwer einzuschätzen, was einen da erwartet. Den Weg zum Treffpunkt erfragt. Eine Fohnsdorferin erklärt in freundlichem, ja fast herzlichem Tonfall. Da war es, dieses »Willkommen«, das einen hier begrüßt. Es wird uns durch den Tag begleiten.
 
Eingetroffen im Ladengeschäft des Verkäufers. Ein freundlicher Gruß. Alles stehen und liegen gelassen, um sich dem Neuangekommenen zu widmen. Ein paar nette Worte, um sodann zum Bären aufzubrechen. Wenige Meter Fußmarsch entfernt, verstaubt ein wenig. Beschildern mit den »Blauen«, Probefahrt, los. Noch kurz davor den Weg zur Waschbox erklärt bekommen. Und dennoch nicht gefunden. Den Postler gefragt, aber noch bevor er richtig zu erklären beginnt, meint er: »Ah wissens wous, foans ma afoch noch …«. Fohnsdorf! Man könnte es hier aushalten.
 
Zurück zum Panda: Zum guten, ersten Eindruck gesellt sich ein harmonisches Fahrgefühl. Die Bremse ruckelt noch ein wenig vom langen Stehen. Sonst nichts. Die Wäsche mit der Freiluftlanze kaum begonnen, gibt ein netter Fohnsdorfer Anwendungstipps. Freundlich und hilfsbereit, nicht obergscheit. Sind hier eigentlich alle nett? Oder wecke ich Hilfsbedürftigkeit und Mitleid? Wurscht. Ich komme wieder und dann nehm ich mir mehr Zeit hier. Versprochen.
 
Den Kauf abgewickelt und mich gemächlich auf die Heimreise gemacht. Vorausschauend am Vortag geplant, ohne einen einzigen Kilometer Autobahn. Dem Panda mit seinen 69 Pferden gefällt das sehr. Dem Fahrer auch. Es geht über die Berge nach Trieben. Weiter Blick, kurviges Geläuf und am Ende eine Sicht ins Tal, die dich gerne eine Pause einlegen lässt. Über Liezen nach Gröbming ( … ja genau, hier ist die »Ennstal« im Juli zu Hause. Jahr für Jahr eine Auswahl feinster Altfahrzeuge. Sehenswert, wer es sich noch nie verinnerlicht hat, sollte ein Kreuz im Kalender machen …), dem Bären ein paar Liter aus der ENI-Zapfsäule gespendet und die letzte Etappe angetreten. Am Lackenkogel vorbei und der Salzach entlang ist bald Golling erreicht. Ohne Stau. Ohne Trara. Ein paar Minuten später vielleicht, um einiges entspannter gewiss. Der Panda nimmt sich im Schnitt knapp über 4 Liter Super. Was brav ist. Bei vergleichsweise hohem Komfort, man bedenke: Kleinwagen, seit Markteinführung sind bereits 12 Jahre vergangen. Gibt es was auszusetzen? Nicht viel, ein Kurvenräuber wird er – pardon »sie« – nicht mehr werden. Was sie aber auch nicht mehr muss. Sie? Warum? Aller Voraussicht nach wird ER als SIE auch nach
Erscheinen des neuen Panda (E, Basis Citroën) als PANDINA noch geraume Zeit weitergebaut. Mir mag es recht sein. Ein Auto für alle Tage. Für kurze Strecken. Aber auch für die langen. Nach Fohnsdorf etwa …
Share This