25 Jahre. Eine halbe Ewigkeit …
Oder ist es doch bereits eine ganze Ewigkeit her?
Um sich das jetzt einmal ins Gedächtnis zu rufen: Wir reden von »damals«, einer Zeit, in der es fast noch kein E-Mail gab, …
Puuuhhh. Ein Vierteljahrhundert.
25 Jahre Agentur. Was 1996 begann, war vor allem eines: Viel Freude am Tun. Aber auch Leid, Anstrengung und Entbehrung. Ja. Das mit der Kreativität ist nämlich so eine Sache. Wie man sich das von außen vielleicht vorstellt, ist es nicht. Oder nur zum Teil. Zum kleinen Teil. Viel mehr gehören wie bei jedem anderen Beruf auch Biss, Fleiß, Entwicklung und Durchhaltevermögen dazu. Freilich ist die Freude geblieben. Bis heute.
Ein Dank gilt an dieser Stelle allen Kunden, die uns auf dem Weg begleitet haben. Und auch den MitarbeiterInnen, die über die Jahre am Erfolg mitgewirkt haben. Und auch vielen Partnern und Kollegen ein großes Danke – ohne sie wäre das alles nicht möglich gewesen. Auf Kundenseite war – und ist – es ein bunter Mix: vom »Ein-Mann-Betrieb« bis zum internationalen Konzern. Vom Handwerksmeister bis zum breit aufgestellten Handelsriesen. Und auch die Herausforderungen und Umsetzungen waren (bis dato) vielseitig: Allen voran viele Texte, sehr viel Gedrucktes, Veranstaltungen, aber auch Audio, Web, Social Media und nicht zu vergessen: PR, Pressearbeit, Beratung bis hin zur Entwicklung von Corporate Designs, Grafikdienstleistungen, Logoentwicklungen, Plakate. Quer durch und wieder zurück. Genau das macht es aus. Die Herausforderung liegt in der Abwechslung. Heute so wie anno 1996.
Die Autos.
Irgendwie hat es in all den vielen Jahren Agentur nie mit einem Autokunden geklappt. Es hat sich einfach nie ergeben. Der Wunsch war jedenfalls da. Sehr sogar. Und nachdem man sich Wünsche möglichst erfüllen soll, war es 2015 soweit. Gutes Zureden von mehreren Seiten, es denn endlich zu tun. Also: Das Projekt »Prossinger Automobile« wurde in Angriff genommen. Ein erstes Fahrzeug angekauft. Tief aus dem südlichen Gallizien (9132… jenes in Kärnten) geholt. Die erste Fotostrecke entstand. Eine Geschichte über den Wagen ward schnell geschrieben. Der erste Verkauf. Die Sache nahm ihren Lauf. Ein Vorsprechen am Gewerbeamt. Die Zuteilung der »Blauen« (österr. für Probefahrtkennzeichen). Official Gebrauchtwagendealer also. Lernphase (hält immer noch an). Auf. Ab. Bis heute: Vorrangig italienisches Blech verkauft. Wissen aufgesaugt. Einen (!) Gewährleistungsfall in all den Jahren – der Kunde war (noch) anspruchsvoller als wir und man einigte sich sehr freundlich. Mechanikpartner gefunden. Garantiepartner gefunden. Finanzierungspartner gefunden. Lackier- und Karosseriepartner ebenso. Es bleibt in höchstem Maße »spannend«. Jeden Tag.
Die Zukunft.
Es liegen 25 abwechslungsreiche Jahre im Rücken. Und vorweg: Es wird weitergehen. Weil es noch immer Spaß macht.
In welche Richtung, mag – in Zeiten wie diesen – wohl niemand allzu genau prophezeien. Überraschung bleibt ein wesentlicher Faktor. Ausdauer ein weiterer. Ohne wird es auch weiterhin nicht gehen …
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Rückblick 2000
… Begriffserklärungen aus einer anderen Zeit …
jaz: Wechseldatenträger von iomega. Mit einem Fassungsvermögen von (knapp) 1 GB. Für damalige Verhältnisse eine (kleine) Revolution. Noch bevor große Datenmengen via ftp auf Server transportiert wurden, fuhren und flogen jaz rund um den Erdball. Ja. So war das damals …
Sprühkleber: Kleber aus der Dose. Wahlweise in »permanent« und »non permanent«, also wieder abziehbar. Noch bevor elektronisch gelayoutet wurde, wurden Layouts als Vorlage für die Druckvorstufe geklebt. Bilder, Texte, headlines … als Papierschnipsel mittels Sprühkleber auf einen Trägerkarton »gepickt«. Die Braven hielten den Strahl beim Kleben beim Fenster raus, was zur Folge hatte, dass einem bei Föhnsturm die Bildchen um die Nase flogen. Und die Bösen sprühten indoor – das hat saumäßig gepickt. Überall. Richtig böse. Permanent.
SuperDisks: Irgendwie war eh alles SUPER! So auch diese smarte Diskette (magnetischer Datenträger), die auf einmal ( … noch vor gar nicht allzu langer Zeit davor fanden 1,4 MB auf einer normalen Diskette Platz …) ganze 120 MB aufnahm und somit etwas mehr packte als die beliebte ZIP100-Diskette, welche wiederum von iomega stammte – siehe jaz. Alles klar 😉
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Was zählt der »Fadenzähler«?
Fäden. Wie der Name schon sagt. Ursprünglich kommt das praktische, klappbare Gestell aus der Textilindustrie. Es wurden damit tatsächlich Stoffqualitäten (Anzahl der Fäden) geprüft. In der Kreativbranche dient er – ganz ähnlich – der Überprüfung von Druckergebnissen. Auch heute noch. Durch das Vergrößerungsglas lässt sich der genaue (oder ungenaue) »Passer« feststellen.
Stopp. Der Reihe nach …
Druck: Vor allem in Zeiten, in denen Menschen noch miteinander geredet haben, war eine »Abnahme« von Drucken direkt an der Druckmaschine durchaus an der Tagesordnung. Wobei es auf ein Miteinander von »Abnehmendem« und dem Drucker ankam. Auf ein Erzielen des bestmöglichen, gemeinsamen Ergebnisses. Und bei genau diesem Miteinander kommt ER dann zum Einsatz: Der FADENZÄHLER. In diesem Fall, nicht um die Anzahl von Fäden (oder jene der Linien, sprich den Druckraster) zu zählen, sondern den PASSER am Druckbogen zu kontrollieren. Stehen alle 4 Druckfarben exakt zueinander? »Passen« die Farben? Wenn ja, ist alles gut und der Druck wird freigegeben.
Und sonst? Ach ja, das Druckverfahren … Wurde ein bestehendes Druckprodukt im Offsetdruck oder im Tiefdruck produziert? Auch darüber gibt der Fadenzähler Aufschluss. Aber das ist eine andere Geschichte …
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Das Beste gibt’s zum Schluss …
Dick. Fett. Mit 500 Seiten aufwärts!
Universal stand drauf. Universell war der Inhalt. Ob Haushaltsgeräte, Bettwäsche oder Mode. Ob Möbel oder Elektronik. Alles war da. Und musste irgendwie ja Saison für Saison wieder hinein: In den Großen. In den HAUPTKATALOG. Doch nicht nur der musste bestückt, getextet, gelayoutet, fotografiert und gedruckt werden. NEIN. Auch dazwischen war jede Menge zu tun: Zwischenwerbungen eben – wie der Name schon sagt. Auch diese durften produziert werden. Und was nicht beim ersten Mal an den Käufer ging? Und auch beim 2. oder 3. Mal nicht, das fand sich in diversen Abverkaufskanälen wieder. Bis es irgendwann dann doch weg war. Zum halben Preis.
Das ganze Jahr. Nur verkehrt herum.
Es gab immer etwas zu tun. Aber meistens zur »falschen« Zeit. Ich erinnere mich an schweißtreibende Fotoaufnahmen am Flughafen – herrlich wärmende Fliegerjacken bei 30° plus. Genauso wie leichte Sportbekleidung im Jänner. Outdoor. Oder die alljährlich wiederkehrenden Weihnachtsartikel mitten im August – Weihnachtsmann auf Rentier spielt JINGLE BELLS. Dauerschleife. Krass wurde es, wenn der »Vorlauf« noch länger wurde. Quasi draußen noch Schnee lag, man sich eigentlich auf den Frühling einstimmte und schon wieder für den nächsten Winter texten musste. Doch mit der Zeit und den Jahren gewöhnt man sich auch daran. Echt jetzt.
Champions League.
Wer einmal in einer Druckerei war, ist meist begeistert. Von der Lautstärke. Dem Trubel. Den Maschinen sowieso. Wer einmal in den 90ern oder den 00er Jahren in einer ROLLENTIEFDRUCKEREI war, kennt das Ganze in Groß. Auflagenstarke Printmagazine jenseits der 200.000 Auflage, Kataloge mit Stückzahlen über einer Million. International. Champions League. Deutschland, Italien, Frankreich, Niederlande … Österreich damals auch noch. Große Auflagen, große Verantwortung. Doch das war der Reiz. Teil des Ganzen sein zu dürfen. Mitzugestalten, bis es dann irgendwann vorbei war. Und der Online-Shop den Katalog (in den meisten Fällen) ablöste …
Wehmut?
Vielleicht ein wenig darüber, dass großartige Menschen, mit denen man über die Jahre zusammenarbeitete, nicht mehr da sind. Dankbarkeit vor allem, denn Eindrücke und Erfahrungen, die mit Kunden wie Universal Versand, Peter Hahn und anderen gesammelt wurden, bleiben. Genauso wie die schönen Erinnerungen.
Und in Zukunft?
Was immer sie bringt. Sag niemals nie. Und nur dann JA, wenn die Überzeugung stimmt. Haben Kataloge endgültig ausgedient? Als das »Großkaufhaus« sicher. Dieser Zug ist abgefahren. Weil der Komfort gegenüber dem Online-Shop ganz einfach fehlt. Aber als Spezial-Ratgeber hat der GEDRUCKTE noch immer seine Berechtigung. So wie ein Magazin. Aber auch ein Handels-Prospekt für schnelle, einfache Information. Und die Umwelt? Die gilt es vermehrt zu schützen. Das Bewusstsein zu schärfen und genauer darüber nachzudenken, wie und wo gedruckt wird. Und ob überhaupt.
Kinder, wie die Zeit vergeht … Herzliche Gratulation zum Vierteljahrhundert – möge die Freude am Tun noch lange anhalten.
Danke mein Freund! Nach dem 25er ist vor dem 50er … In diesem Sinne 🙂